Donnerstag, 29. November 2012

Luftballonhülle II - The saga continues...

Hallo wieder!

Hiermit verkünde ich offiziell: gestern um 22:57 Uhr ist die letzte Luftballonhülle vom Band gegangen!

Ich hatte wieder tolle Unterstützung von Nähmuttis, diesmal in etwas anderer Besetzung:



Und wie das so ist, bei Stoffresten:

Zuerst näht man die Farbkombinationen, die einem echt gut gefallen.

Wenn die tollen Stoffe dann aus sind, kommen die Kombis, die zumindest nicht blind machen...und dieser Prozess geht dann so lange weiter, bis man vor den letzten zugeschnittenen Stoffstücken sitzt und nur noch fertig werden will...

Und am Ende dieser Entwicklungskette kam dann dieses Modell dabei heraus...ich kann mich noch nicht für einen Namen entscheiden - vielleicht helft Ihr mir dabei?

Entweder
"Ein zarter Hauch von rosé"
oder
"Albtraum in pink!"



Ach ja - unser Beitrag zum Movember:



...und ich glaube, ich muss mich mal um eine andere Kamera kümmern...

Liebe Grüße

Daniela


Sonntag, 25. November 2012

99 Luftballons...


...na, ganz so viele sind es dann doch nicht geworden, aber knapp 40 Luftballonhüllen sind auch schon was!



Aber ich fang mal von Vorne an:
Im Geburtshaus Paderborn wird demnächst eine Basar veranstaltet, dessen Erlöse einem behinderten Mädchen aus der Gegend zugute kommen sollen - und da ich sowieso mal den Luftballon-Hüllen-Schnitt von Edeltraud mit Punkten ausprobieren wollte, habe ich gedacht, könnte man ja gleich ein paar mehr für den Basar machen...

Und wie das manchmal so ist, bei einer guten Idee, hilft auf einmal das ganze Universum mit, sie zu relaisieren! In diesem Fall hat meine Lieblings-Stoff-Dealerin mich ganz tief in ihrer Baumwoll-Restekiste tauchen lassen - und das war die Ausbeute (nach dem Waschen):


Und dann hat sich noch eine liebe Näh-Mutti aus der PEKiP-Gruppe gefunden, die tatkräftig mit angepackt hat und in die Luftballon-Hüllen-Massenproduktion mit eingestiegen ist.

Bei unseren gemeinsamen Nähschlachten hatten wir viel Spaß und haben so viel gequasselt, dass ich tatsächlich etwas heiser davon bin!


Das ging natürlich nur, weil unsere Mädels die ganze Zeit (7 Stunden lang!!!) super lieb auf diversen Krabbeldecken ausgeharrt haben.


Und so sieht das Endergebnis dann aus, wenn der große Bruder auch mithilft und zum Profi-Luftballon-Aufblaser wird:


Die Näherei hat unheimlich viel Spaß gemacht und war vermutlich nicht das letzte Projekt dieser Art!

Liebe Grüße

Daniela


Mittwoch, 21. November 2012

Brautkleid bleibt Brautkleid...

Vor einigen Jahren habe ich meinen Nichten zu Weihnachten eine gut gefüllte Verkleidungskiste geschenkt - ein Geschenk, das immer wieder für viel Spaß und witzige Fotos sorgt.
Und da bei uns in der Familie im nächsten Jahr das Thema "Hochzeit" aktuell wird, muss ein entsprechendes Outfit für die Verkleidungskiste her.




Ein hübsch-hässliches Kleid, für dessen Entstehung viele Polytierchen sterben mussten, habe ich günstig bei ebay geschossen, Plastik-Blumen für Brautsträuße auch (ein dickes DANKE an den Opa, der die Sträuße gebunden hat!), einen alten Anzug haben wir noch - fehlen noch die Schleier!
Und da ich keine Anleitung für einen Verkleidungskisten-tauglichen (= unkaputtbaren) Schleier gefunden habe, mache ich also selbst eine:

Brautschleier für die Verkleidungskiste

Man nehme:
  • alte Gardine
  • (Schlüpfer-) Gummi
  • Bügeleisen
  • Nähmaschine [und Overlock, wenn vorhanden]
  • Sicherheitsnadel
  • Garn, Stecknadeln


Für den Schleier ein ca. 2 x 1 m großes Stück Gardine abschneiden.


Das Stück zu Vierteln falten und die offene Ecke pie mal Daumen mit Rollschneider oder Schere abrunden.


 Mit der Overlock einen Rollsaum drumherum nähen (oder mit der Nähmaschine knapp einrollen und zickzacken).
Ungefähr ein Drittel in der Länge des Schleiers abschätzen, umklappen und den Knick bügeln (Vorsicht mit der Temperatur, Gardinenstoffe können sehr empfindlich sein...).


Den Knick wieder auffalten und mit großem (max. Stichlänge) Geradstich an der Bügelfalte entlang nähen, dabei am Nahtbeginn und -ende extralange Fäden lassen.


Fäden an einem Ende verknoten und an der anderen Seite an einem Faden ziehen - den Schleier so vorsichtig auf ca. 20 cm einkräuseln.
Dann die Fäden auf der anderen Seite auch verknoten und die Falten gleichmäßig zurecht zuppeln.

Für das Stirnband ca. 6 x 90 cm von dem Stoff ausschneiden.
An den kurzen Enden 1 cm links auf links umschlagen und bügeln.
Längst rechts auf rechts falten und knappkantig zusammensteppen. Den Schlauch wenden (mit diesem ultimativen Tool geht das super fix und ohne zu wurschteln!) und an der genähten Seite erneut knappkantig absteppen.


Das Stirnband auf den eingekräuselten Schleier stecken und zwar so, dass die genähte Seite des Stirnbandes ca. 2 cm unterhalb der Einkräuselnaht (auf der langen Seite des Schleiers) liegt; die gefaltete Seite des Stirnbandes müsste nun etwas über der Einkräuselnaht liegen...


Wichtig: die offenen Enden des Stirnbandes treffen sich mittig auf dem Eingekräuselten.


Jetzt auf der bereits vorhanden Naht des Stirnbandes noch einmal langsteppen und so Schleier und Stirnband verbinden.


Ca. 43 cm Gummi (am besten noch mal am lebenden Objekt abmessen) mit einer Sicherheitsnadel durch das Stirnband fädeln  - darauf achten, dass sich das Gummi nicht verdreht.


Und unbedingt das andere Ende mit einer Nadel sichern - sonst flutscht das mit durch!


Nochmal prüfen, ob sich das Gummi auch wirklich nicht verdreht hat, die beiden Gummi-Enden ca. 2 cm übereinander legen und mit einem elastischen (Zickzack-) Stich zusammen nähen. Dann das Gummi komplett in den Schlauch ziehen.

Als letztes das Stirnband mit einer zweiten Naht auf dem Schleier festnähen, diesmal direkt auf dem Gummi mit einem elastischen (Zickzack-) Stich.


Tataaa! Fertich!



...und hier ein Bild mit Modell von der Seite, da kann man den Schleier ganz gut erkennen:




Ich freue mich wie immer über Kommentare oder auch Bilder, wenn Ihr nach diesem Tutorial einen Schleier näht.

Liebe Grüße

Daniela


Sonntag, 18. November 2012

Blaukraut bleibt Blaukraut...

Wieder ein Beitrag aus der experimentellen Herbstküche:

Folgende Problemstellung: 
  • Lust auf Nudeln, 
  • nicht viel Zeit zum Kochen und 
  • ein Rotkohl, der dringend weg muss!

Schnelle Rotkohl-Nudeln mit Nuss-Pesto


Das Ganze ist eine Abwandlung der Wirsing-Spaghetti, das Rezept ist für 2 Personen ausgelegt.
  • 200 g Nudeln (roh)
  • 0,5 - 1 Rotkohl
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 EL Zitronensaft
  • 60 g gemischte Nüsse
  • 60 g Parmesan
  • 1 Tl Honig 
  • Pfeffer
  • Kreuzkümmel/Kumin
  • Salz
  1. Nudeln nach Packungsangabe kochen. (Achtung! Wir brauchen später etwas von dem Kochwasser für das Pesto!)
  2. Zwiebel in Würfel schneiden und in einer hohen Pfanne in Öl anbraten. Rotkohl in feine Streifen schneiden und dazu geben, ca. 20 - 30 Minuten braten.
  3. Knoblauch, Zitronensaft, Honig und Nüsse mit dem Zauberstab pürieren, soviel von dem Nudelwasser dazu geben, bis eine "Softeis"-Konsitenz entsteht. Parmesan raspeln, dazu geben und mit Pfeffer, Salz und Kreuzkümmel/Kumin abschmecken.
  4. Rotkohl, Nudeln und Pesto vermischen und schmecken lassen!

Freitag, 2. November 2012

Adieu

Gestern waren wir auf der Trauerfeier für meine Freundin.
Es war eine sehr schöne Feier, die sie selbst geplant hatte. Sie hat eine kleine Kapelle hier in der Gegend ausgewählt, von der man einen weiten Blick über das Land hat.

Sie hatte einige Lieder und Texte herausgesucht, die von verschiedenen Freundinnen vorgetragen wurde, unter anderem ihre Lieblingsstelle aus "Dienstags bei Morrie":

 
Die Geschichte der kleinen Welle

 „Neulich habe ich eine hübsche kleine Geschichte gehört“, sagt Morrie. 
Er schließt für einen Moment die Augen und ich warte.

„Okay, in der Geschichte geht es um eine kleine Welle, die auf der Oberfläche des Ozeans entlanghüpft und unglaublich viel Spass hat. 
Sie genießt den Wind und die frische Luft, bis sie bemerkt, dass vor ihr noch andere Wellen sind, die alle an der Küste zerschellen.“
„Mein Gott, das ist ja schrecklich“, sagt die Welle. “Wenn ich mir vorstelle, was mit mir passieren wird!“

Da kommt eine andere Welle vorbei. Sie sieht die erste Welle, die grimmig dreinschaut, und fragt: „Warum siehst du so traurig aus?“
Die erste Welle sagt :
“Du verstehst überhaupt nicht, was los ist! Wir werden allesamt an der Küste zerschellen! Wir, alle Wellen, werden nichts sein! Ist das nicht schrecklich?“
Die zweite Welle sagt:
 „Nein, du verstehst nicht. Du bist nicht eine Welle, du bist ein Teil des Ozeans.“

Ich lächle. Morrie schließt wieder die Augen.
„Ein Teil des Ozeans“, sagt er, „ein Teil des Ozeans.“



Die geladenen Gäste hatten zum Teil Texte mitgebracht, so wie dieses schöne Gedicht von Paulo Coelho:

Ich Danke Allen

Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen, die mich belogen haben;

Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
Sie haben meinen Mut geweckt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben;

Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
Sie haben mich wachsam werden lassen.
Ich danke allen, die mich verletzt haben;
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Vor allem aber danke ich all jenen,

die mich lieben, so wie ich bin;
Sie geben mir die Kraft zum Leben! 
[hier gefunden

Sie hat sich eine Seebestattung gewünscht und wurde heute in der Lübecker Bucht der Ostsee übergeben. 

Denk Dir ein Bild.
Weites Meer.

Ein Segelschiff setzt seine weißen Segel
und gleitet hinaus in die offene See.

Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird.
Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.

Da sagt jemand: Es ist gegangen.
Ein anderer sagt: Es kommt.

Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes,
als die Grenze unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern,
freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wieder zu sehen.




Alice, ich werde Dich vermissen, Du warst eine großartige Frau mit unglaublich viel Wissen, tiefschwarzem Humor und großem Herzen. Ich bin froh, dass Du meine Tochter noch kennenlernen konntest und werde mich immer an Dich erinnern.